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Groß Laasch - Jeden Tag ein kleines Wunder

16. 05. 2017

Vor einem Jahr zog Reha-Hund „Lolle“ zu Familie Jahnke nach Groß Laasch – der Labrador hilft dem zweijährigen schwerkranken Thore

Immer wieder klickt Conny Jahnke das kurze Video auf ihrem Handy an. Ihr Sohn Thore ist darauf zu sehen. Der Junge liegt seitlich auf einem schwarzen Labrador. Mit dem Ohr auf dem Bauch kann Thore seinen Hund „Lolle“ atmen hören. Dann drückt der Zweijährige mit dem Zeigefinger in Lolles Fell, holt tief Luft und plötzlich stehen diese zwei Worte im Raum: „Hi Lolle“.

Erst konnte Thores Mutter es nicht glauben, aber je öfter sie das Video abspielt, desto sicherer ist sie: Thore hat eben seinen Hund begrüßt.

„Lolle“ lebt auf den Tag genau seit 14 Monaten bei Familie Jahnke in Groß Laasch. Er ist ein Reha-Hund, der ganz individuell für die Bedürfnisse des kleinen kranken Thore ausgebildet wurde.

Thore kam als Zwilling im Sommer vor drei Jahren auf die Welt. Allein. Sein Bruder Arvid starb kurz vor der Geburt im Mutterleib. Thore schien völlig gesund, wie seine Mutter erzählt. Der erste ausgiebige Gesundheitscheck war ohne Befund. Nach einem halben Jahr, als Thore das erste Mal Verhaltensauffälligkeiten zeigte, entdeckten Ärzte in seinem Kopf mehrere Zysten, die das Gehirn stark geschädigt hatten. Thore leidet seitdem an Epilepsie. Er verkrampft schnell, er kann schlecht sehen, sich nur eingeschränkt bewegen und kaum sprechen. Bei Freunden hatte Conny Jahnke miterlebt, wie sehr Therapiehunde Kindern mit ähnlichen Behinderungen helfen können. „Wir haben uns dann schlaugemacht und als wir hörten, wie teuer die Ausbildung so eines Hundes ist, baten wir in der Region um Unterstützung.“ Die Resonanz war riesig. Spendenaufrufe in der SVZ, der Benefiz-Adventsmarkt auf dem Hof Denissen und viele kleine Einzelspenden brachten 28 000 Euro. „Es standen sogar Leute vor unserer Tür, um ihre Spende persönlich abzugeben“, erzählt Conny Jahnke. Einige schauten später auch ein zweites Mal vorbei um zu sehen, wie sehr Hund „Lolle“ dem kleinen Thore helfen kann.

Seit der Labrador bei Jahnkes lebt, ist Thore viel aufgeschlossener. „Die Schreiphasen werden weniger. Auch verkrampft er nicht mehr so oft“, sagt seine Mutter. Sobald ihr Sohn sich unruhig auf ihrem Schoß hin und her windet, legt sie ihn zu „Lolle“. „Es ist jedes Mal wie ein Wunder. Thore ist dann sofort still, hört aufmerksam auf die Geräusche in Lolles Bauch und kuschelt sich ins Fell.“ Der Hund hilft beim An- und Ausziehen, er kann Thores Handschuhe abstreifen und an seinen Socken ziehen. Das Tier sitzt geduldig am Tisch, wenn Thore in einem Spiel farbige Plastiktürme umwirft. Und schafft das der Junge mal nicht, dann hilft „Lolle“ mit seiner Schnauze vorsichtig nach.

Der Hund erhält in regelmäßigen Abständen Nachschulungen vom Verein Reha-Hunde e.V.. „Irgendwann wird Thore vielleicht zu alt und zu schwer für Lolle werden“, sagt Mutter Conny. „Aber hergeben werden wir den Hund nicht. Lolle gehört zu Thore. Er ist das Beste, was unserer Familie passieren konnte.“

von Katharina Hennes
SVZ am 16.Mai.2017

 

 
 
 

Bild zur Meldung: Für Mutter Conny Jahnke sind sie ein Dreamteam: ihr Sohn Thore (2) und Labradorrüde „Lolle“. Die Ausbildung des Reha-Hundes hat 28 000 Euro gekostet und wurde mit Spendengeldern, auch von vielen SVZ-Lesern, finanziert.

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