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Groß Laasch - Eine Spülung für die Leitung

13. 07. 2018

HanseGas erneuert bei Groß Laasch einen Abschnitt der Erdgasleitung

Gefällte Bäume, ein tiefer Graben, aufgeschüttete Erde – so stellt man sich die Landschaft vor, wenn eine ziemlich große Rohrleitung verlegt wird. Nicht so im Wald bei Groß Laasch. Obwohl HanseGas hier gerade eine neue Gastransportleitung in den Boden bringt – in geschlossener Bauweise.

Thorsten Gnadke, Projektleiter bei HanseGas, erläutert das umweltschonende Verfahren: „Der Leitungsabschnitt wird in geschlossener Bauweise im sogenannten Horizontalspülbohrverfahren verlegt. Dabei muss das Erdreich nicht aufgegraben werden.“

So entfällt das eingangs beschriebene Szenario von schwerwiegenden Eingriffen in die Umwelt und in diesem Fall bleibt der Wald bei Groß Laasch praktisch unberührt. Konkret: In rund 1,50 Metern Tiefe wird hier die Bohrung unterirdisch etwa 2500 Meter vorangetrieben. Die Anlage schafft eine Bohrung von 300 Metern Länge in vier Tagen.

In den entstehenden Hohlraum mit einem Durchmesser von durchschnittlich 400 Millimeter wird dann die Gastransportleitung gezogen, ebenfalls ohne den Boden aufzubuddeln. Über der neuen Leitung wird dann eine etwa 1,20 Meter starke Erdschicht liegen.

Einen weiteren Vorteil des Verfahrens erläutert Diplom-Ingenieurin Silke Goldschmidt, Abteilungsleiterin Bohrtechnik beim Tiefbauunternehmen WBW aus Weener in Niedersachsen, das die Bohrarbeiten durchführt. „Der bei den Bohrarbeiten anfallende Abfall wird restlos verwertet. Ein weiterer Vorteil ist, dass Baustoffe umweltgerecht aufgearbeitet und mehrfach verwendet werden können“, so Silke Goldschmidt.

Wie die Expertin sagt, wird während der Bohrung der Baustoff Bentonit mit Wasser vermischt als Bohrspülung in die Röhre gegeben. Bentonit dient dabei auch zur Abstützung der Tunnelwand.

Der nicht verbrauchte Baustoff gelangt dann mit der abgeräumten Erde zurück zum Ausgangspunkt der Bohrung. Hier wird die Spülung von dem Bohrgut – also zum Beispiel Sand oder Kies – getrennt, aufbereitet und kann weiter für die Bohrung genutzt werden. Die anfallende Erde wird abtransportiert und könnte ebenfalls wieder verwendet werden.

HanseGas investiert insgesamt 800 000 Euro in die neue Erdgasleitung zwischen Neustadt-Glewe und Ludwigslust. Baubeginn war im Mai, die Fertigstellung ist für Herbst dieses Jahres geplant. Sie wird die alte Leitung ersetzt, die noch aus den 1960er-Jahren stammt. Die Gasversorgung selbst wird während der gesamten Bauzeit nicht unterbrochen. Thorsten Gnadke: „Wir halten die alte Leitung in Betrieb, bis die neue Leitung verlegt ist. Erst wenn diese alle Prüfungen hinter sich hat und betriebsbereit ist, wird die alte Leitung außer Betrieb genommen.

Dieser Tage besichtigte auch Bürgermeister Markus Lau aus Groß Laasch die Baustelle. „Total beeindruckend, wie die Technik hier funktioniert und die Umwelt geschont wird“, meinte er.

Übrigens liegt die rund 50 Jahre alte Leitung ebenfalls im Waldboden bei Groß Laasch und verläuft parallel nur wenige Meter neben der künftigen Trasse. Aus gegebenem Anlass: Vor Beginn der Arbeiten hatte der Munitionsbergungsdienst das Areal geprüft.

 

Andreas Münschow

SVZ vom 13.07.2018

 

Bild zur Meldung: Erklären Bürgermeister Markus Lau (l.) die Bohrtechnik: Abteilungsleiterin Silke Goldschmidt und Baustellenleiter Tino Juilfs.

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