Förderverein Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin

Vorschaubild Förderverein Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin

Vorsitzende: Dr. Carina Baganz

Ludwigsluster Str. 2 b
19288 Wöbbelin

(038753) 80792

E-Mail:
Homepage: www.gedenkstaetten-woebbelin.de

Förderverein der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin

 

Leben heute -mit der Vergangenheit

 

Offizielle Homepage des Fördervereins der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin.

Vermächtnis, Erbe, Verpflichtung, Bürde - viele Worte, viele unterschiedliche Gedanken verbinden sich mit dem Konzentrationslager Wöbbelin.

 


Begriffe wie Ehre, Ruhm, Heldentum, aber auch Missbrauch werden mit Theodor Körner assoziiert. Ein deutscher Dichter, der 1813 fürs Vaterland fiel. Tausende Häftlinge, die mehr als hundert Jahre später in diesem Land sterben mussten und kaum verstanden, warum.

Deutsche Geschichte, die auch hier ihre Spuren hinterlassen hat. Warum hat sie sich so ereignet?
Wie erhalten wir die Erinnerung daran lebendig, und was kann Geschichte den Nachgeborenen mit auf ihren Weg geben, auf dem sie wiederum Geschichte schreiben werden? Was können wir tun, um Gewalt und Machtmissbrauch zu verhindern, um Rassismus und Fremdenfeindlichkeit abzubauen?

Das sind Fragen, die uns Vereinsmitglieder heute beschäftigen. Es war ein Kreis von 17 Personen, Wöbbelinern, einem ehemaligen Häftling und anderen Interessierten, der am 3. August 1991 den Förderverein Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin e.V gründete. Inzwischen ist er gewachsen, ihm gehören Frauen und Männer aus drei Generationen und acht Nationen an, darunter ehemalige Häftlinge und Befreier des Lagers.

Sie sind unsere Ehrenmitglieder.

Unsere Arbeitsschwerpunkte

Vorträge, Symposien, Workcamps, Diskussionen mit jugendlichenund/oder erwachsenen Teilnehmern.

KZ-Wöbbelin

Kontaktpflege zu im KZ Wöbbelin Befreiten, ihren amerikanischen Befreiern und den Angehörigen der Opfer.

Mitarbeit bei der Organisation der alljährlich stattfindenden Gedenkfeiern anlässlich der Befreiung des Lagers am 2. Mai 1945.

Zusammenarbeit mit Zeitzeugen.


Mitarbeit in Projekten, wie zum Beispiel die Neugestaltung der Begräbnisstätte "Am Bassin" in Ludwigslust und die Errichtung einer Gedenkstätte auf dem ehemaligen KZ-Gelände
Unterstützung bei der Organisation sowie bei der inhaltlichen Gestaltung von nationalen und internationalen Workcamps mit jungen Europäern und Projekttagen im Rahmen der Gedenkstättenarbeit

Theodor Körner

Organisation und Mit-Organisation von Veranstaltungen und Workshops
Ankauf von Exponaten für die Theodor-Körner-Sammlung


Aktuelle Meldungen

Bildungsminister Brodkorb eröffnet neue Dauerausstellung

(21. 08. 2014)

Bildungsminister Mathias Brodkorb eröffnet neue Dauerausstellung „Zehn Wochen  KZ Wöbbelin“ in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin

am 21. August 2014 um 10 Uhr

 

Die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin sind ein Lernort von europäischer Bedeutung. Das Ziel der Bildungsarbeit ist es, im Hinblick auf das im Nationalsozialismus begangene Unrecht zu sensibilisieren sowie über heutige Formen von Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus aufzuklären.

Um die Rahmenbedingungen für die Gedenkstättenarbeit zu verbessern, entwickelte der Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim e. V. das Projekt „Generationen gegen das Vergessen“. Seit 2004 wurden über die  LEADER- LAG SüdWestMecklenburg die Neugestaltung verschiedener Gedenkstätten gefördert, unter anderem der Gedenkplatz  am ehemaligen Lagergelände des KZ Wöbbelin. In den vergangenen Jahren kamen zahlreiche Dokumente und Fotos sowohl von ehemaligen Häftlingen oder ihren Angehörigen als auch vom National Archives und dem US-Holocaustmuseum Washington in die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin. Deshalb wurde eine neue Ausstellung erforderlich, die den aktuellen Forschungsstand widerspiegelt und den zeitgemäßen Einsatz neuer Medien gewährleistet.

Die Historikerin Dr. Angelika Königseder erarbeitete mit Unterstützung der Historikerin Dr. Carina Baganz und der Leiterin der Gedenkstätten Ramona Ramsenthaler das inhaltliche Konzept sowie die Texte der Ausstellung, begleitet durch den wissenschaftlichen Beirat: Prof. Dr. Wolfgang Benz, Dr. Detlef Garbe und Jürgen Scharnweber. Die Ausstellungsgestaltung übernahm das Architektur- und Designbüro Marco Pahl, grafikagenten Rostock, die bauliche Umsetzung die Firma Projektbau RK Rostock.

Die interaktive Ausstellung entspricht den neuesten didaktischen Anforderungen. Digitale Bilderrahmen, Hör-und Videostationen vertiefen inhaltlich die Informationen der Wandtafeln. Über drei Touchscreens können Besucher nun zur Lagergeschichte des KZ Wöbbelin, zu den Transporten und zu Häftlingsbiographien recherchieren. Insgesamt werden in der Ausstellung über 300 Dokumente, Fotos, Filmaufnahmen und Gegenstände des Lageralltags gezeigt. Die neue Ausstellung bildet das Fundament für den Auftrag der KZ-Gedenkstätte, den Opfern ein Gesicht zu geben.

Sie wurde durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz im Rahmen des europäischen LEADER-Programms zur Förderung des ländlichen Raumes über die LAG SüdWestMecklenburg und  durch den Landkreis Ludwigslust-Parchim, die Landeszentrale für politische Bildung M-V und die Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin gefördert.

 

Die neue Dauerausstellung „Zehn Wochen KZ Wöbbelin“ wird am Donnerstag, dem 21. August 2014, um 10 Uhr durch den Bildungsminister, Herrn Mathias Brodkorb,  und den Landrat und Vorsitzenden des Vereins Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim, Herrn Rolf Christiansen, in Wöbbelin eröffnet.

 

 

Wöbbelin, den 15. August 2014                  Ramona Ramsenthaler

 

20 Jahre Förderverein Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin – Theodor Körner – KZ Wöbbelin e.V.

(01. 08. 2011)

Am 3. August 1991 gründeten 17 Politisch interessierte Bürger, unter ihnen auch ein ehemaliger Häftling des KZ Wöbbelin, den Förderverein Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin – Theodor Körner – KZ Wöbbelin – e.V. Die beiden Gedenkstätten sollten erhalten und unterstützt werden, zeigen sie doch auf besondere Weise die Widersprüche deutscher Geschichte.

 

Der Dichter und Lützower Jäger Theodor Körner (1791 – 1813) fiel während der Befreiungskriege am 26 August  1813 in der Nähe von Gadebusch und wurde in Wöbbelin unter einen Doppeleiche bestattet. Die Nationalsozialisten errichteten 1938 unmittelbar neben seiner letzten Ruhestätte einen Heldenhain. Anfang 1945 entstand in nur drei Kilometer Entfernung das KZ Wöbbelin, das letzte Außenlager  des Konzentrationslagers Neuengamme. Über fünftausend Häftlinge wurden dort in den letzten zehn Kriegswochen gefangen gehalten, mehr als tausende Häftlinge starben. Nach der Befreiung des Lagers wurden die Opfer  auf Befehl der amerikanischen Militärbehörden in Ludwigslust, Schwerin, Hagenow  und in Wöbbelin, in unmittelbarer Nähe zu Körners Grab beigesetzt.

 

Heute sind die Gedenkstätten ein Ort des Erinnerns und der Begegnung. Im Laufe der Jahre wurden durch den Förderverein Sonderausstellungen, Vorträge und Forschungsarbeiten initiiert sowie Verbindungen zu anderen Gedenkstätten aufgenommen. Es wurden Kontakte zu ehemaligen Häftlingen, deren Angehörigen US-Armee hergestellt, viele von ihnen treffen sich alljährlich zu den  „Internationalen Begegnungen der Generation“ über Ländergrenzen hinweg weitergegeben. Viele Zeitzeugen haben Gespräche vor allem mit jungen Menschen geführt und an drei Filmprojekten, der Umgestaltung der Gedenk- und Ruhestätten  der KZ – Opfer sowie an wissenschaftlichen Projekten mitgearbeitet.

 

Der Förderverein unterstützt die jährlichen regionalen und internationalen Workscamps, in denen Jugendliche die Gedenkstätten pflegen, beider Dokumentation der Geschichte helfen und ausstellen mit ihren künstlerischen Arbeiten bereichern. Die Bildungsangebote der Mahn- und Gedenkstätten sind ein weiterer Wirkungsschwerpunkt. Mit den Wöbbeliner Spuren deutsche Geschichte hält der Verein die Erinnerungen wach und hilft, Antworten auf aktuelle Fragen um Gewalt, Machtmissbrauch und Fremdenfeindlichkeit zu finden.

 

 Mit seinen Aufgaben ist auch der Förderverein gewachsen. Die Mitglieder kommen aus drei Generationen und acht Nationen (Belgien, Deutschland, Frankreich, Israel, den Niederlanden, Polen, der Ukraine und den USA). Die Zusammenarbeit mit anderen vereinen, Institution und Bildungsträgern brachte eine immer größere Wirksamkeit. Seit 2003 wirkt der Verein aktive auch in Beirat des Vereins Mahn- und Gedenkstätten im Langkreis Ludwigslust e.V. mit. Der Förderverein will die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin auch weiterhin inhaltlich und finanziell unterstützen.

 

Der Vorstand

Erinnern und Gedenken

(01. 06. 2010)

Der Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust e.V. und der Förderverein der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin e.V. hatten vom 1. - 3. Mai zur Internationalen Begegnung der Generation nach Wöbbelin und Ludwigslust eingeladen. 65 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Wöbbelin und des Endes der Todesmärsche in der Region waren überlebende aus den USA, Israel, Belgien, Polen, Lettland und Deutschland sowie viele Angehörige aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich und der Ukraine an den historischen Ort gekommen. Am 1. Mai wurde an den KZ-Gräbern am Museum in Wöbbelin der Opfer und der Befreiung durch die 82. US-Luftlandedivision gedacht, die am 2. Mai 1945 Ludwigslust erreicht hatte. Unter den Anwesenden konnte die Vorsitzende des Fördervereins auch den Befreier Werner Tom Angress begrüßen. In ihrer Ansprache erinnerte Dr. Carina Baganz an das unvorstellbar demütigende Leiden der Opfer. Der Opfer zu gedenken hieße aber nicht nur, die Erinnerung an das Geschehene wach zu halten, sondern diese auch an die nachweisenden Generationen weiter zu geben. Im Anschluss an die Redebeiträge legten Schüler der Grundschule Wöbbelin Tulpen auf die Grabplatten. Viele Menschen, auch aus dem Landkreis Ludwigslust und der weiteren Umgebung, haben am 2. Mai während der Gedenkveranstaltung an der KZ-Gedenkstätte, ehemaliges Lagergelände der Opfer gedacht und den Tag der Befreiung gewürdigt. Unter ihnen waren der Landrat des Landkreises Ludwigslust, Rolf Christiansen, und weitere Vertreter der Politik und Öffentlichkeit sowie der überlebende Salomon Birenbaum aus den USA und der Bürgermeister der Stadt Putten in den Niederlanden. Es waren viele Kinder und Enkelkinder von Opfern und überlebenden des KZ Wöbbelin gekommen, um Blumen nieder zu legen und um sich zu erinnern.

 

Ramona Ramsenthaler


Fotoalben