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Noch mehr Flächen für die Windkraft?

Amt Ludwigslust-Land, den 14. 02. 2024

Die Konrad-Adenauer-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern (KAS - MV) hatte am 29. Januar in Ludwigslust zu einer Informationsveranstaltung mit anschließender Diskussion zum Thema „Landschaftserhalt und Klimaschutz – geht das zusammen?“ eingeladen. Das Windenergieflächenbedarfsgesetz vom 20.07.2022 sieht für MV als Ziel die Ausweisung von 1,4 % bis Ende 2027 und bis 2032 von 2,1 % der Landesfläche vor. Etwa 120 Interessierte sahen einführend einen Videoclip (Kraniche im Schaaletal) der Gemeinde Bengerstorf zum örtlichen Landschaftsbild und dessen Bedeutung als Rastgebiet für die Vogelwelt, beispielsweise Zwergschwäne.  Nach der Begrüßung durch Frau Dr. Bremer (KAS-MV) und Stefan Geyer (CDU) erläuterte der per Video zugschaltete Prof. Dr. Michael Succow den Wert unzerschnittener Kulturlandschaften. Das örtliche Konfliktpotenzial wurde in den Vorträgen von Hannelore Mahnke (Bürgermeisterin Bengerstorf), Gunnar Abel (Bürgermeister Dersenow), Dr. Marianne Röckseisen (Bürgermeisterin Bresegard bei Hagenow) und Dr. Uwe Dietsche (Bengerstorf) deutlich. Heiko Böringer (Ludwigslust) kam in seinem Vortrag zu dem Ergebnis, dass aus heutiger Sicht eine Ausweisung von 0,8 % der Landesfläche in MV ausreiche, um die notwendige Energiemenge zu erzeugen. Dieses steht im Widerspruch zu der vom Bund verordneten Fläche von 2,1 %, der sich das Land MV und insbesondere der Planungsverband Westmecklenburg verpflichtet sehen. Geschuldet sei dieser Umstand dem technologischen Fortschritt, dass immer größere Windkraftanlagen, auch und insbesondere im Rahmen des Repowering, errichtet werden. Diese Auffassung wurde im Vortrag von Frau Prof. Dr. Christina von Haaren (Leibnitz-Universität Hannover) gestützt, die ebenfalls einen geringeren Flächenbedarf für die Windkraftplanung von ca. 1 % (in MV) für ausreichend hält und am Beispiel von Hannover auf energetische Reserven im Photovoltaik-Dach-Bereich hinwies. Als persönlichen Hinweis an den Planungsverband Westmecklenburg vertrat sie die Auffassung, dass der Planungsverband gut beraten sei, zunächst bis Ende des Jahres 2026 nicht mehr als die gesetzlich geforderten 1,4 % Fläche auszuweisen und das bundespolitischen Ziel von 2,1 % erst dann als Aufgabe bearbeiten sollte. Aus eigener Erfahrung ist ihr bekannt, dass diese Verfahrensweise für den Planungsverband zwar mehr Arbeit bedeute, jedoch die Chance für eine dann angepasste Flächen-Lösung bietet. Es sollte statt eines Flächenziels ein Energieziel definiert werden. Der Energiepflanzenanbau erbringt nur rd. 1/50 der Energie wie die Freiflächensolarparks. Tim Stieger, Geschäftsführer der WEMAG Netz GmbH, erläuterte die aktuellen Probleme des Netzbetreibers und gab einen Ausblick auf die in den nächsten Jahren notwendigen Investitionen. Der Netzbetreiber ist derzeit und auch in den kommenden Jahren nur anteilig in der Lage, die Wünsche von EEG-Investoren nach einem Netzanschluss und somit Einspeisung der Strommengen zu erfüllen.
Der amtierende NABU-Landesvorsitzende MV Stefan Schwill betonte in seinem Vortrag „Kein Artenschutz ohne Klimaschutz. Kein Klimaschutz ohne Artenschutz. Energiewende im Einklang mit der Natur“ die Sicht des NABU.
Nach der anschließenden Diskussionsrunde stellte Wolfgang Waldmüller (MdL/CDU) u.a. fest, dass es noch viel Informationsarbeit und Überzeugung bedarf, den poli-tischen Willen von Bund/Land und Planungsverband vor Ort sachlich zu begründen und insbesondere die Menschen mitzunehmen. Derzeit gibt es eine Lücke.

 

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